de:turpin

Pierre Jean François Turpin (1775-1840)

Dank an Andreas Wessner, der das Originalbuch ausgeliehen hat.

Urheberrechtlich nicht geschützt (frei zugänglich)

Turpin war im Wesentlichen ein Illustrator und in zweiter Linie ein Botaniker. Zusammen mit Pierre Antoine Poiteau war er an der Beschreibung von mehr als 300 Pflanzen beteiligt, aber nur eine davon wurde von ihm allein verfasst, und diese ist dem berühmten “Echinocactus eyriesii” (heute Echinopsis) gewidmet. Der Originalartikel wurde in zwei Teilen in den “Annales de l'Institut de Fromont” 1830 veröffentlicht (Seiten 64-84 und 132-164). Die vorliegende Datei wurde aus einem Nachdruck von 76 Seiten einschließlich der 3 schönen Tafeln erstellt.

Turpin machte sehr genaue Beobachtungen und Illustrationen, aber die Interpretationen und wissenschaftlichen Vorstellungen, die er aus seinen Beobachtungen ableitete, sind fragwürdig - sogar absurd - selbst wenn man sie im Kontext der damaligen Zeit bewertet1). Dies wird durch ausführliche Diskussionen und scharfe Kritik anderer Autoren bis zur Seite 52 verdeutlicht. Andererseits sind die Beschreibung von “Echinocactus eyriesii” (Seiten 58-62) und die Erläuterungen zu den Tafeln (Seiten 65-69) von großem Interesse. Turpin kommentierte auch die Brownsche Bewegung von Pollenkörnern, die im Wasser schwebten und unter dem Mikroskop beobachtet wurden (Seiten 31 und 59), eine Bewegung, die drei Jahre zuvor, 1827, von dem schottischen Botaniker Robert Brown entdeckt worden war.

Spelling may be surprising to the reader: it is typical of the beginning of the XIXth century with terms that are reminiscent of the XVIIIth century.


1)
Viele von Turpins Konzepten fallen unter die von G. Bachelard in seinem Buch “La formation de l'esprit scientifique” beschriebenen “epistemologischen Hindernisse”. Als solche sind Turpins Überlegungen zur Osmose (Anm. 1, Seite 16), zum Gesetz der “extension vitale et rayonnante” (vitalen und strahlenförmigen Ausdehnung) (Anm. 1, Seite 17) und zu den Spaltöffnungen (Anm. 2, Seite 49) beispielhaft. Der irrationale Ansatz gipfelt in einigen philosophischen und theologischen Überlegungen auf den Seiten 36-41.
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  • Dernière modification : 2020/12/29 16:46
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